Glaubt man dem dem eco-Verband der Internetwirtschaft e.V. dann sind Nachhaltigkeit und die weitere Zunahme datengetriebener Prozesse auch im Jahr 2023 die wichtigsten Treiber der digitalen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Der Verband fordert die Ampelregierung entsprechend entschlossen dazu auf, die großen Baustellen der Digitalisierung am Standort Deutschland anzugehen.

Hierfür wurden fünf Leitsätze erarbeitet, die die digitale Transformation unterstützen sollen. Wir haben das Wichtigste davon für euch zusammengefasst.

1. Digitalisierung klappt nur mit Digitalbudget

  • Die von der Bundesregierung geplanten Maßnahmen kosten Geld, weshalb die Ampelkoalition eigentlich die Einführung eines zentralen Digitalbudgets im Koalitionsvertrag festgelegt hat. Der Bundeshaushalt 2023 weist ein solches allerdings nicht aus.
  • Die Bundesregierung sollte daher dringend die finanziellen Verantwortlichkeiten ihrer Digitalpolitik klären, um die in der Digitalstrategie definierten Projekte letztlich auch anstoßen zu können.

2. Klare Regeln für die Datenökonomie

  • Daten sind in allen Branchen die Treiber und die essenzielle Ressource der digitalen Transformation von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. Diese wachsende Datenmengen müssen sinnvoll verknüpft und smart ausgewertet werden.
  • Aktuell führen zu viele offene Fragen im Bezug auf die Nutzung von Daten im wirtschaftlichen Kontext zu einem Innovationsstau.
  • Notwendig sind also klare und verhältnismäßige Regeln für den Austausch von Daten sowie Anreize für Standardisierung und den Aufbau von Datentreuhändern. Auch die Verfügbarkeit von Daten der öffentlichen Hand sollte erhöht werden.

3. Klimaschutz nur mit Digitalisierung

  • Deutschland und Europa werden ihre ambitionierten Klimaziele nur durch den konsequenten Einsatz digitaler Technologien erreichen können, so der Verband.
  • Die nötigen CO2-Einsparpotenziale ergeben sich unter anderem bei der Mobilitätswende, Effizienzsteigerungen durch Industrie 4.0, Smart Cities und weitere Anwendungsszenarien.
  • Um so wichtiger sind daher der politisch gesteuerte Ausstieg aus fossilen Energieträgern, ein konsequenter Ausbau erneuerbarer Energien, die systematische Abwärmenutzung von Rechenzentren, ein flächendeckender Ausbau von Gigabit-Infrastrukturen und der Einsatzes von 5G-Technologien.
  • Außerdem können auch der vermehrte Einsatz von sogenannten Power Purchase Agreements (PPA) zu einem Absinken der CO2-Emissionen bei der Nutzung digitaler Infrastrukturen in Deutschland führen.

4. Zukunftschancen nur mit digitaler Verwaltung

  • Ein weiterer zentraler Faktor für die digitale Transformation ist die Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen
  • Die Bundesregierung sollte Standards für sichere digitale Identitäten stärken, fördern und entwickeln, was idealerweise in einem europäischen oder internationalen Rahmen geschehen sollte.
  • Auch die Entwicklung und Bereitstellung offener Standards für digitale Verwaltungsanwendungen sollten konsequenter und vor allem schneller vorangetrieben werden.

5. Digitale Infrastrukturen machen Deutschland resilient

  • Digitale Infrastrukturen gelten als Fundament der digitalen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft.  Sie sicherten den reibungslosen Betrieb digitaler Prozesse in allen Bereichen. Sie sind damit essenziell für das Funktionieren, die Souveränität und Nachhaltigkeit des Digital- und Wirtschaftsstandorts Deutschland.
  • Die aktuelle Energiepolitik der Bundesregierung konfrontiert Betreiber von Rechenzentren aber mit widersprüchlichen Regulierungsansätzen.
  • Die teils fragwürdigen Auflagen könnten schlimmstenfalls zu einer Abwanderung der Rechenzentrenbranche ins Ausland führen.

 

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