1. Mythos:

👻 Digitalisierung funktioniert nur, wenn man der alten IT mit verweinten Taschentüchern „Adieu“ ruft.

Der Gedanke ist zwar nachvollziehbar – jedoch neigt man dazu, hier das Kind mit dem Bade auszuschütten, wie es bei den meisten Klischees über die Digitalisierung der Fall ist.

Was wohl wahr ist: In vielen Büros herrscht auch im Jahr 2023 noch digitale Steinzeit. Wo Windows 7 und veraltete Bürosoftware Standard sind, kann lange auf digitale Transformation gewartet werden. Vor allem, wenn zuhause schon länger WLAN, Smartphones, Cloud-Dienste und soziale Netzwerke genutzt werden, kann das bei Mitarbeitenden zu Ungeduld führen.

Ein überstürzter Umbau der Unternehmens-IT ist allerdings keine nachhaltige Variante. Neue Softwarelösungen, die die meisten der alten Prozesse erstmal runterfahren, können zunächst für eine Lähmung der gesamten Organisation führen. Darüber hinaus beansprucht dies das gesamte IT-Budget. Dann stehen am Ende zwar schicke neue Computer auf den Tischen und WLAN ist überall verfügbar. Sehr viel mehr passiert aber nicht.

Wie macht man´s besser?

Startet eure digitale Revolution mit kleinen, aber wirkungsvollen Projekten, zum Beispiel durch den Einsatz mobiler Apps. Kleinere, überschaubare Projekte haben Vorteile: schnelle Ergebnisse, niedrigere Kosten und unmittelbarer Nutzen. So könnt ihr kleine Erfolge feiern – und damit Mut sammeln, für ein weiteres Projekt. Anstatt also sofort umfassende Unternehmenslösungen einzuführen, kann auf den schrittweisen Aufbau von Erfahrungen gesetzt werden. Was als kleines Projekt beginnt, kann sich im Laufe der Zeit zu einem umfassenden Verständnis entwickeln und erlebbar machen, welche Möglichkeiten die digitale Technologie noch so bereithält.

2. Mythos:

👻 Digitale Transformation beginnt in erster Linie auf Führungsebene.

Ja, externes Expertenwissen wird meist von oben nach unten im Unternehmen integriert. Dass Geschäftsführungen auf den Top-Down-Ansatz setzen, ist ebenfalls verständlich. Trotzdem ist eine rein top-down-basierte Strategie keine schnelle Lösung für den digitalen Wandel. Warum?

Die digitale Veränderung ist zu komplex, um allein auf Führungsvorgaben und wenige Experten zu setzen. Die Potenziale digitaler Technologien entfalten sich erst nach und nach in der Praxis. Selbst klare Ziele, Kennzahlen und Pläne reichen nicht aus. Digitalisierung ist ein kontinuierlicher Lernprozess, den eine Organisation ganzheitlich durchlaufen muss.

Wie kann alternativ rangegangen werden?

Was ist die effektivste Art zu Lernen? Ausprobieren. Vorzugsweise im Team. Schafft am besten eine Umgebung, in der eure Mitarbeitenden auf spielerische Weise digitale Technologien erlernen können. Spielen ist nämlich nicht nur für Kinder!

Auch hilfreich: setzt klare Grenzen in Bezug auf Zeitaufwand und Budget. Und vor allem: Stellt die geeigneten Werkzeuge für euren Spielbetrieb bereit: Stichwort No Code. (Nur ein ganz kleiner Wink mit dem Zaunpfahl zu smapone.com.)

Last but not least: Natürlich sind Planung und Führung unerlässlich! Entscheidend ist bei digitaler Transformation allerdings auch, einen realistischen Pragmatismus zu bewahren. Und gebt euren Pionieren und Innovatoren den notwendigen Freiraum, um eigenständig Projekte umsetzen zu können.

3. Mythos:

👻 Digitalisierung? Da können nur Digital Natives und IT-Expert:innen mitreden.

Die Analysten der Marktforschung Gartner sehen das anders. Sie prophezeien eine breite “Demokratisierung des IT-Know-hows”: Und vielleicht habt ihr es ja selber schon erlebt: Tools wie Low-Code-Plattformen ermöglichen bereits heute die Softwareentwicklung – selbst und vor allem für IT-Laien.

Citizen Developer – let´s go!

Egal ob in Büros, auf dem Bau, in der Amtsstube oder in der Werkshalle. Mitarbeitende können eurem Unternehmen einen entscheidenden Schub in Richtung Digitalisierung geben.

Wartet also nicht darauf, dass das nächste IT-Talent auftaucht, sondern fördert den Erfindungsgeist und das Selbstvertrauen eurer Mitarbeiter. Z.B. Avacon ermöglicht es seinen Mitarbeitenden, die digitale Prozessunterstützung eigenständig zu gestalten. Oder hhpberlin: Das Team entwickelt selbst digitale Lösungen für Smartphones und arbeitet an der nächsten Version ihres Geschäftsmodells.

Hey @Community: Was haltet ihr von diesen Mythen? Was wollt ihr nicht mit ins neue Jahr nehmen?

🗣️ Schreibt es gerne in die Kommentare!💜